Technische Besonderheiten
Heizung: Elektrisch (Graphitbasis, Molybdänbasis, Eisen-Chrom und Nickel-Chrom Basis)
Atmosphäre: Ar, N2, Aktivgas (bei einem Druck von bis zu 3000 bar)
Temperatur: bis 2000 °C
Anwendungsgebiete
Erstens wird das Verfahren des heißisostatischen Pressens verwendet zur Herstellung von Produkten, die einen hohen Standard haben hinsichtlich Dichte, Ermüdungsfestigkeit und Polierbarkeit. Solche Bauteile finden sich in den Bereichen der Medizin, Automobiltechnik, Luftfahrt und bei der Schmuckherstellung.
Zweitens wird der Schritt des heißisostatischen Pressens einer Produktionskette dann hinzugefügt, wenn der Primärprozess nicht zur Einhaltung der notwendigen minimalen Standards führt. Zum Beispiel ist im Bereich der Additiven Fertigung von Metallbauteilen oft die Qualität des Materialgefüges nicht ausreichend. In diesem Fall kann HIP die Qualität von AM Teilen deutlich verbessern zur Erzielung einer Qualität, welches vergleichbar ist mit dem erzielt durch Gießen, Schmieden und CNC Bearbeitung.
Zusätzlich dazu kommt HIP zum Einsatz, wenn Spezialpulvermischungen (keramische oder metallene Werkstoffe) schlichtweg nicht durch konventionelle Fertigungsmethoden geformt oder kombiniert werden können. Dieses kann vorkommen, wenn z.B. das Basismaterial zu hart oder spröde ist zum Schmieden, oder wenn Gießen zur Formation von unerwünschten kristallinen Phasen führen würde. Die Kombination von nicht löslichen Materialien, wie z.B. Messing und Stahl, ist auch fast unmöglich mit konventionellen Fertigungsmethoden. In solchen Fällen ermöglicht der Vorgang des Sinterns bei gleichzeitiger Diffusion, erzielt durch Sintertemperaturen bei gleichzeitig hohem Druck während des heißisostatischen Pressens, komplett neue Gelegenheiten.